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Die letzten Beiträge des Themas - Können Partner ihre Bl-Partner nur als bedürftig wahrnehmen?
Autor Nachricht
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Hallo, Flo!

Mittlerweile bin ich mit der Thematik mehr durch. Vielleicht bin ich am Anfang auch zu sehr von mir selbst ausgegangen...ich konnte einfach einige Entgleisungen, die so geschildert wurden nicht nachvollziehen...das deckte sich auch nicht mit meinem eigenen Beziehungserfahrungen.

Nunja, nun bin ich schlauer geworden...mit jeden neuen Beitrag sozusagen und habe Blicke werfen können in "Kriegsschauplätze", die ich glücklicherweise nie mein eigen nennen mußte.

Mir ist nur wichtig, dass man nicht alles auf die Krankheit schiebt..sicher hat auch ne gut funktionierende Bordi+Nichtbordibeziehung ne etwas andere Dymanik als laufläufig ne Nichtbordibeziehung, aber man kann bestimmte Entgleisungen auch nicht mit der Krankheit an sich entschuldigen oder erklären..da sind meiner Ansicht nach noch ganz andere Kräfte am Wirken, wie z.B. auch "nichtkranke" Persönlichkeitsanteile bei beiden Partnern, die einem zufriedenen Miteinander entgegen laufen. Das wird vielleicht oftmals mehr aus den Augen verloren..ich weiss es nicht, es mag mir nur erst mal so scheinen.

Z.B. polygame und monogane Beziehungsstrukturen bei den Partnern schliessen sich eigentlich für eine funktionierte Beziehung von vornherein aus, BPS hin oder her.

Auch sind Konstellationen von sehr bedürftig und sehr unabhängig agierend als unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale bei Partnern immer Zündstoff...auch unabhängig von BPS.

Manchmal mag mir scheinen, dass sich solche einfach auch oftmals gegebene Konstellationen mehr aus dem Auge verloren werden..allerdings mag eine Abgrenzung und Aufarbeitung und gegebenenfalls auch Distanzherstellung bei Nichtbordibeziehungen auch einfacher vonstatten gehen...das will ich gar nicht in Abrede stellen.

Man sollte nur die Henne nicht mit dem Ei verwechseln dabei sozusagen. ;-)

lg katinka
Beitrag Verfasst: 14. Okt 2007, 08:59
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
kleiner müder Nachtrag:
ach dieses Denken. dieses Überwasserhalten mit Kopfstrampeln bis die Milch sauer wird.
Denken ist eine Form unkontrollierbares kontrollierbar erscheinen zu lassen.
Ich habe in meinem Leben schon so viel gedacht, ich lasse das jetzt. Vernünftig sein ist was ganz anderes. Einfacher, schlichter.

Was hilft es zu wissen, warum wie was war? Es kommt ja doch jedesmal anders; gottseidank. Es gibt keine Rezepte.
Hätte ich nur denken müssen, ich wäre keine fünf Minuten in dieser Beziehung geblieben. Vernünftig hätte ich sein müssen.
Mein dummes Herz war aber anderer Ansicht...

Schlaft gut
Beitrag Verfasst: 10. Okt 2007, 22:59
  Betreff des Beitrags:  Re: Können Partner ihre Bl-Partner nur als bedürftig wahrneh  Mit Zitat antworten
hallo katinka,
ich würde gerne nochmal auf die Ursprungsfrage zurückkommen und ein paar Gedanken beisteuern...

Ich glaube zunächst ist es sehr wichtig zu unterscheiden, ob sich die Betroffenen BL/CO´s über ihr jeweiliges Problem im Klaren sind und das in der Beziehung auch ausgesprochen ist und verhandelt werden kann. Das dürfte auf viele Forenmitglieder zutreffen - auf freier Wildbahn dürfte es wesentlich härter abgehen.
Zitat:

Mir schien dabei auffällig zu sein, wie tief unten diese Angehörigen mit sich selbst zu sein schienen. Ich habe viele sehr erschütterende Berichte über seelisch missbräuchliches Verhalten zu lesen bekommen, dass mir oftmals nur noch den Atem stocken liess.
BL/Co-Beziehungen - so wie ich das erlebt habe - unterliegen einer heftigen Dynamik! Es ist also nicht einfach zu sagen: da und da liegt mein Anteil... und da der meines Partners.
Erstmal gibt es da diese typischen Kreisläufe. Man könnte sagen, manisch depressiv auf der Beziehungsebene. Es ist wichtig zu lernen, dass nicht nur die Abstürze sondern auch die wunderschönen Versöhnungen und scheinbaren Neuanfänge zum "Symptom" dazugehören.
Was mit Beiden Partnern als Einzelwesen aber (oft) passiert ist eine Abwärtsentwicklung: Es wird schlimmer - nicht besser. Der Co wird Abhängiger, ängstlicher, die BL-Attacken heftiger.
Diese Dynamik ist schleichend und durch "intermittierende" Zuwendung unterbrochen - das macht, dass Beide sich Schritt für Schritt an ein Destruktionspotential gewöhnen, dass Außenstehenden nur noch die Kinnlade fällt.

Es käme darauf an aus diesem Kreislauf komplett auszusteigen und KEINE der drei Dramarollen mehr anzunehmen: Retter, Verfolger, Opfer. Oft genug ist der umgesetzte Entschluß aber auch das Ende der Beziehung. Der Rollenwechsel ist der Antrieb des Karussels. Wenn du als Co im Streit zum Verfolger mutierst: nächste Runde; wenn du als BL plötzlich von der heftigsten Attacke zum rührenden Tröster deines eben noch Opfers wirst: nächste Runde. Beide durchlaufen alle Positionen immer wieder ohne den Ausstieg zu finden.
Das Karussel fesselt enorme Energien - das dürfte die überlebenswichtige Funktion sein. Fällt das aus muss diese an anderer Stelle gefesselt werden. Der BL sucht sich den nächsten, der seine Attacken aushält, der Co den nächsten, der ihm die Last eigener Lebensinhalte abnimmt...

Zitat:
Mir kam es mehr so vor, dass diese Menschen mehr bereit waren noch mehr und weiter zu leiden, wenn ich Ihnen nur einen Horizont aufweisen könnte, dass sich diese ganze -wie ich auch fand oftmals sehr selbst verleugende und gar nicht gesunde Umgehensweise mit sich selbst- Mühe "trotzdem" lohnen könnte und auch ihr Leid ein Ende nehmen wird.

Ein bissel hatte das auch schon fast Rezeptcharakter ala wenn, wenn, wenn, dann, dann, dann.
mit der letzten Zeile gibst du die Antwort selbst: Ich glaube Co´s sind oft Menschen die in ihrem Leben extremste Bedingungen ans Geliebtwerden gewohnt sind. In meiner Kindheit habe ich zwei Eltern in den Endphasen ihres Scheidungskriegs erlebt - da gab es Platz für mein eigenes Wünschen gar nicht. "Geliebt" wurde ich nur unter der Bedingung dass ich zB tröste...
Die fanatische Hoffnung ist, wenn ich mir dann wirklich sämtliche Beine ausgerissen habe, dann MUSS mich der andere doch im Rollstuhl fahren, oder?
Die extremen Aggressionen beim Verlassen-werden stammen aus der Ecke: "ich bin betrogen worden um meinen Lohn", " mir sind Versprechungen gemacht worden, die in schmählicher Weise verraten wurden" und ähnlich dramatischer Opferstoff mehr.

Wichtig ist doch: Bin ich da, wo ich sein will? Lebe ich das was ich mir wünsche? Diese Bilanz muss in jeder Sekunde aufgehen - tut sie das nicht muss ICH was ändern - no one else.
Zitat:
Ich frage mich jetzt allen Ernstes: Können diese Partner ihre Bl-Partner, die in sehr destruktiven Verstrickungen zu hängen scheinen, nur als "bedürftig" wahrnehmen, so dass der mehr gesunde auch Abgrenzungswillen und das Streben nach seelischer und körperlicher Unversehrtheit bei ihnen selbst mehr ausser Kraft gesetzt wird?
ich glaube dass die Bedürftigkeit nicht unbedingt den Sog ausmacht, der macht, dass man sich nicht gegen destruktive Verstrickungen wehrt. Gut ja im Sinne des oben gesagten ist die Bedürftigkeit ein Apell in die Retter-Rolle zu wechseln. Wer´s denn mit dem Helfersyndrom hat, für den reicht auch das.
An erster Stelle im Kreislauf stand für mich die Angst Streit zu provozieren - und daraufhin aufzuhören, wichtige Dinge durchzusetzen. Dieses Verhalten führt in die Hypothek - jedesmal, wenn ich etwas "wegstecke" wächst meine Investition - Trennung wird schwieriger, weil ich mir eingestehen muß, dass ich nichts dafür wiederkriege. (ist ja auch Falschgeld). Ich habe mich gegen verbale Mißhandlungen oft nicht gewehrt, weil das nur zu weiteren geführt hätte.
Ach ich weiß nicht, kanns grad nicht so beschreiben.

Entscheidend ist die Erkenntnis: gegen die Freiheit ist kein Kraut gewachsen. Du bist frei - immer. Auch wenn du das nicht willst, oder nicht sehen willst. Alles was ich lebe entscheide ich selbst. Werde ich mißhandelt, ist es meine Verantwortung darauf zu reagieren. Bleibe ich trotzdem sollte ich wissen, warum ich das tue und es nicht dem anderen vorwerfen. (das kann man höchstens in Fällen erpresserischer oder real gewalttätiger Eskalationen anders sehen).

Grüße an alle, die sich mühen! Lasst es lieber, LEBT!
Beitrag Verfasst: 10. Okt 2007, 18:45
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
nein. ich verstehe nichts. --und ich studiere sozialarbeit :mrgreen:
Beitrag Verfasst: 13. Jun 2007, 23:23
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Nun, ich versuchs mal:
An einer Beziehung sind immer mindestens zwei beteiligt und diese haben beide mit der Gestaltung eben dieser zu tun. So kann ich mich natürlich darüber empören das meine Freundin sich unmöglich benimmt, mich einschränkt, meine grenzen übertritt, mich beleidigt, usw.. Doch wenn ich eben solches Verhalten 15 Jahre lang freiwillig erlebe, natürlich neben all den schönen und intensiven Augenblicken, dann stellt sich mir doch die Frage: Wieso mache ich das? Was war mein Anteil an der Bzeihung und daran wie sich gestaltet hat: das sogenannte Miteinander. Mein Anteil halt: klarer???
Beitrag Verfasst: 13. Jun 2007, 22:04
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
watt denn für Anteile immer?

kannste das mal erklären?

danke


snouk
Beitrag Verfasst: 13. Jun 2007, 19:39
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Hallo,

ich denke das es zunächst schwer ist mit der "Wahrheit" der Diagnose klar zu kommen, sich Abgründe auftun, die eigenen Verletzungen deutlich werden. Ich meine damit, dass an allem was in einer Beziehung passiert zwei beteiligt sind und wie schwer ist es sich der eigenen Anteile bewußt zu werden? Da projeziert man/frau doch lieber alles auf die Erkrankung und damit grenzt frau oder man sich ja auch erstmal deutlich ab. Damit brauche ich mich nicht mit meinen Anteilen auseinanderzusetzen. Der "Andere" ist doch krank und "tickt nicht mehr sauber". Verletzungen verursachen Aggressionen, die sich auch in Abwertungen äußern können. Zu einer selbstrefelktierten Haltung zu gelangen bedarf es viel Mut und auch Unterstützung: Wer erkennt schon selbst seine blinden Flecken???
Ich selbst habe mich nach 15 Jahren überwiegend glücklicher Beziehung mit einer BL getrennt und versuche genau jetzt heraus zufinden wo eigentlich meine Anteile liegen und wie es hätte für mich anders laufen können um zukünftig nicht wieder mein Leben zu verlieren, in einer wie auch immer wie gearteten Beziehung.
Und selbstverständlich geht von BLn eine besondere Fazination aus. So tief die Abgründe auch immer sein mögen, so tief sind auch die postiven Anteile und glücklichen Momente... Genau für diese Momente habe ich in dieser Beziehung gelebt und bin über meine Grenzen gegangen, wollte ich mich nicht distanzieren oder abgrenzen um die Intensität der Gefühle nicht zu gefährden! Ich denke auch das Partner von BLn eine bestimmte Persönlichkeit aufweisen, die halt passt, die in der Dynamik dieser Beziehung eine Rolle spielt. Und dies gilt es zunächst ganz ohne Bewertung zu sehen, ohne die Schublade von gut oder schlecht, krank oder gesund aufzumachen. Meine Beziehung war bis zum Zeitpunkt der Krise meiner Freundin o.k., wobei nicht klar war das sie BL ist. Erst als ihr Kartenhaus zusammengefallen ist, wurde dies deutlich. Jetzt braucht sie Zeit um mit sich zu lernen umzugehen und da hab ich keinen Platz gefunden. Muss sie dies für sich erledigen. Die Diagnose hat für sie alles in Frage gestellt, auch unsere Beziehung.
Um zur Ausgangsfrage zurück zukommen: Ich habe auch zunächst abgewertet, habe sie in die Schubkade "krank" gepackt um mit all den Verletzungen umzugehen. Momentan versuche ich mein Bild zu vervollständigen, sie aus dieser Schubalde herausz uholen und meine Anteile zu entdecken. das ist schwer und schmerzlich. Aber auch eine Chance zu wachsen und zu begreifen.

Liebe Grüße
Trudy
Beitrag Verfasst: 13. Jun 2007, 18:13
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Zitat:
Deshalb habe ich mir auch jetzt, wo die beziehung (noch?) hinter uns liegt, fest vorgenommern, einen anderen weg zu gehen. Mich auf sicherer Distanz zu halten und die auch, wenn es eine gemeinsame zukunft gibt, zu wahren.
Liebe Lockenkopf!

Das freut mich für Dich und ich wünsche Dir alles Gute dafür!

lg katinka
Beitrag Verfasst: 10. Jun 2007, 15:54
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Hi Katinka,

Nun, es stimmt schon, daß ich immer das Gefühl hatte, da sein zu müssen, um ihm Kraft zu geben und an allem möglichen unsinn zu hindern, andersrum jedoch ist mir auch immer durch ihn vermittelt worden, daß ich das muß und da fällt das abgrenzen erst mal nicht so leicht.Da muß man eben erst mal hinkommen, so selbstreflektiert zu sein.

Ja ich denke du hast recht, meinen bordi hab ich als sehr bedürftig empfunden. das liegt aber sicher auch daran, daß die diagnose erst während unserer beziehung kam und auch er sich sehr hilflos gefühlt hat. wir mußten beide damit klarkommen und da reinwachsen und haben es eben nicht erfolgreich hingekriegt.

Deshalb habe ich mir auch jetzt, wo die beziehung (noch?) hinter uns liegt, fest vorgenommern, einen anderen weg zu gehen. Mich auf sicherer Distanz zu halten und die auch, wenn es eine gemeinsame zukunft gibt, zu wahren.

Liebe Grüße
Lockenkopf
Beitrag Verfasst: 10. Jun 2007, 10:58
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Noch kleiner Nachtrag zum Zitieren im Forum. Eine kleine (hoffentlich einigermassen verständliche Anleitung) findest Du hier:

http://grenzhaus.de/forum/viewtopic.php?t=1520

Viel Spass beim Rumprobiere... Deine Erfolge kannst Du dann immer schon im Vorraus unter VORSCHAU im Nachrichtenfenster begutachten (genau neben dem Button ABSENDEN zu finden)!

lg katinka
Beitrag Verfasst: 10. Jun 2007, 10:13
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Hallo, Lockenkopf!

Du "bescheinst" ja eine Bl-Beziehung mal von der ganz anderen Seite. Du sprichst viel von "da sein müssen" und "mitfühlen", sich nicht "abgrenzen können" und damit bist Du für mich schon um vieles weiter mit Selbstreflektion und Nachspüren, als es Angehörige sein mögen, die nur mehr Hasstiraden "rauskloppen" können.

Ich glaube auch, dass einem das Zusammenleben mit einem Borderliner, besonders wenn man ähnlich gelagerte Probleme und Empfindungswelten nicht wirklich verstehen kann, weil man es eben auch einfach nicht kennt, sehr schwer fallen kann und man oftmals auch an persönliche Grenzen stösst, die Einen nach dem "Wie" in einer solchen Beziehung fragen lassen.

Im Idealfall treffen dann ein Borderliner, der gut um seine Bedürfnisse und Grenzen weiss und die auch rüberbringen kann und ein Nicht-Borderliner aufeinander, der tief in sich selbst ruhen kann und emotionale Übergriffe auch gut benennen kann...nur der Regelfall ist das wirklich kaum.

Ich habe ja den Eindruck (jetzt auf den Titel des Themas hier bezogen), dass Du Deinen "Bordi" als sehr bedürftig erlebt hast-respektive, dass Du oft das Gefühl hattest, ihn beschützen zu müssen, für ihn -egal wie es in Dir selbst aussah- viel da sein mußtest, letztendlich wohl über die Schmerzgrenze hinaus des eigenen Vermögens und da liegt irgendwo auch die "Mutter des Ganzen begraben" (jedenfalls für mich). Du hast vermeidlich irgendwann nicht mehr "gut" für Dich gesorgt. Das hat Wunden geschlagen, die erst mal wieder heilen müssen. Die Frage ist ja irgendwie nun auch die, wie man sowas für die Zukunft zumindest vermeiden kann und das heisst sicher auch bei sich Bestandsaufnahme durchzuführen, was man für sich selbst in einer Beziehung braucht und möchte.

Ich hoffe, dass Du damit gut vorankommen wirst und Dich auch im Nachhinein besser abgrenzen lernst gegen "Beziehungsszenarien", die dem mehr nur abträglich sind und hey, man kann einen Menschen auch lieben, wenn man nicht bereit ist sich für ihn ins Feuer zu werfen!

Alles Gute und lg katinka
Beitrag Verfasst: 10. Jun 2007, 07:36
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Hallo! Nachdem ich mich nun bereits vor über 2 Monaten von meinem Freund getrennt habe, widrige Umstände jedoch dazu geführt haben, daß wir uns wieder sehen un dich merke, daß die Gefühle nach wie vor und trotz allem auch bei mir noch da sind, möchte ich hier auch gerne Stellung beziehen.

Katinka hat Folgendes geschrieben:


Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, ist, wie man als Angehöriger -auch besseren Wissens- auch sehr über seine eigenen Kapazitäten gehen kann ohne zwischendurch zumindest mal abzubremsen.

Was mag dafür der Motor sein?

Wenn Du keine große Erfahrung mit Borderline hast dich damit konfronteirt siehst, daß Dich jemand offenkundig wegen dir verletzt, deine anwesenheit in jeder krisensituation scheinbar unumgänglich ist und du schwierigkeiten hast, nein zu sagen, weil du glaubst es wird nur noch schlimmer wenn du dich abgrenzt, kommst du in einen sog, der dich mit nach unten zíeht. Und ich glaube, daß es nicht jedem so leicht fällt, dort allein wieder rauszufinden, zumindest nicht in jeder situation.

Katinka schrieb
Mir kam es mehr so vor, dass diese Menschen mehr bereit waren noch mehr und weiter zu leiden, wenn ich Ihnen nur einen Horizont aufweisen könnte, dass sich diese ganze -wie ich auch fand oftmals sehr selbst verleugende und gar nicht gesunde Umgehensweise mit sich selbst- Mühe "trotzdem" lohnen könnte und auch ihr Leid ein Ende nehmen wird.

Vielleicht ist es ein bißchen so, daß man ja auch die gefühle seines geliebten blers verstehen möchte und das "Mit-Ihm/Ihr-Leiden" einem dies zumindest vortäuscht. Und wie kannst du nicht leiden, wenn du siehst, wie der mensch, den du so sehr liebst leidet? Daß hier natürlich ganz unbedingt eine grenze gesetzt werden muß ist klar. Nur muß dort doch jeder erst mal hin kommen.

Katinka schrieb:
Ich frage mich jetzt allen Ernstes: Können diese Partner ihre Bl-Partner, die in sehr destruktiven Verstrickungen zu hängen scheinen, nur als "bedürftig" wahrnehmen, so dass der mehr gesunde auch Abgrenzungswillen und das Streben nach seelischer und körperlicher Unversehrtheit bei ihnen selbst mehr ausser Kraft gesetzt wird?

Zum einen denke ich, daß es mit sicherheit ein bestimmter typ mensch ist, der sich auf bler "einläßt". menschen, die etwas bestimmtes suchen. vielleicht dieses ganz besonders starke gefühl oder was auch immer. daß es keine rational einleuchtende begründung dafür gibt, sich einen solchen problemfall als partner auszusuchen, darüber müssen wir ja wohl auch nicht reden. vielleicht sorgt aber dieses besonders starke gefühl der liebe dafür, daß man weiter geht, als es gut ist. Vgl auch die oben beschriebene Situation, daß du in deinen teufelskreis gerätst.
Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, daß der "Mehr normale Part" unentwegt in diesen destruktiven Verstrickungen hängen bleibt, denn wo soll dann die Beziehung enden?

Ich überlege mir gerade, ob es nicht viel eher so ist, daß Deine PNs auch ein Hilfeschrei von Menschen ist, die dieses Forum aufsuchen, weil sie einen dringenden austausch benötigen. So ging es mir ja auch.

Katinka schrieb:
Ich frag mich, wie sich da auch ein Angehöriger fühlen mag, der in einer Bl Beziehung steckt und daran arbeitet, dass sie stabil und schön ist/wird.

Na wie wohl? Deine Freunde schütteln nur noch den Kopf, jeder rät dir dich zu trennen und von deinem partner kriegst du auch die ganze zeit suggeriert, daß du dich trennen wirst. und dann noch alle weiteren alltags- und bl-probs.

Auch ich würde jedem nur empfehlen, vor allem auf sich selbst zu achten. Denn keinem kann daran gedient sein, sich aufzugeben, am wenigsten dem kranken Partner. Außerdem glaube ich, es ist ganz ganz wichtig, daß man sich mit anderen angehörigen austauschen kann, denn von wem bekommt man denn sonst noch Verständnis entgegengebracht?

Katinka schrieb:
Ich geb offen zu, mir ist das ein Rätsel, wenn ich diese quälenden Beschreibungen lese, die sozusagen "alles Schlechte, alles Falsche" auf den Partner projezieren, der eben neben Allem, was er auch noch hat und ist, eben auch noch eine Bl Diagnose hat.
Aber gehört dieses Hass-Ding nicht zu jeder Trennungsgeschichte?
Und sind nicht auch wir "Gesunden" Opfer unseres verqueeren Hirns? Subjektive Wahrnehmung. Es hört sich leider für mich ein bißchen wie ein Freifahrtschein an, wenn du sagst, "neben Allem, was er auch noch hat und ist, eben auch noch eine Bl Diagnose hat." Als Partner bekommst Du von der einen Seite suggeriert, daß Du bescheuert bist, weil du dich mit nem BLer einläßt, von der anderen Seite bekommst Du suggeriert, du mußt ständig über deinen Schatten springen und Rücksicht nehmen, weil dein Partner krank ist. Daß man selbst, auch als "Gesunder" psychisch nicht immer auf der Höhe sein kann, Schwächen hat oder Fehler macht, daß scheint dabei nicht legitim zu sein.


Es tröstet sehr, zu sehen, daß es tatsächlich menschen gibt, die eine dauerhafte bl-beziehung führen. ich hoffe es gibt mir einen Teil der kraft und zuversicht, die ich brauche
Außerdem bitte ich um Abbitte, weil ich nicht weiß, wie ich die Textfelder so einbaue, wie ihr, daß man besser differenzieren kann, von wem der text ist. aber das nur am rande. :?
Beitrag Verfasst: 9. Jun 2007, 20:55
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Zitat:
Zitat:

Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, ist, wie man als Angehöriger -auch besseren Wissens- auch sehr über seine eigenen Kapazitäten gehen kann ohne zwischendurch zumindest mal abzubremsen.

Was mag dafür der Motor sein?
Bei mir waren die ersten "X" Monate...snip... Obwohl es bei uns anfänglich noch nicht mal Beziehung genannt werden konnte, hatte ich das Gefühl, noch nie einen Menschen so sehr geliebt zu haben. Da war es für mich klar, dass ich für ihn mehr geben würde als ich kann. Ich hatte immer irgendwie das Gefühl, ich wär es ihm schuldig.Dass genau das aber falsch ist, musste ich erst lernen. Ich habe nie die Absicht gehabt, ihn irgendwie in Watte zu packen, aber das war logische Konsequenz.
Oh wie war. ist so ähnlich bei mir verbunden mit dem typischen "Helfersyndrom". Das mit dem "..nicht mal Beziehng nennen konnte.." mach ich (da Fernbeziehung) nach 12 Monaten immer noch durch. Ist verdammt schwierig sich das abzugewöhnen aber auch nicht einfach selbst durchzudringen wenn man in dem Typischen Teufelskreislauf gelangt, in dem der Angehörige gegenüber dem BL immer verliert. Gut, schuldig bin ich Ihr nichts, das hab ich schon gelernt. Aber man verfällt leider oft in bestimmte verhaltensmuster zurück die bei anderen Menschen so funktionieren würden. (Ist jetzt nicht abwertend gemeint)

Aber es gibt viele schöne Stunden und da ist noch viel mehr als nur das ewige rumgezerre, tief drin in unseren gemeinsamen Gedanken und handeln .. unserem fühlen.. Das ist mein Motor.
Zitat:
...snip...ich muss noch viel lernen.
Dito
Beitrag Verfasst: 1. Jun 2007, 18:11
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Zitat:
Hmm, Dein Freund scheint mir sehr selbsterfahren und reflektiert..wirklich eine Freude das zu lesen...und Du übrigens auch. Ich glaub ja, dass das eine Grundvorsetzung ist, dass es klappen kann und auch gut wird/ist.
Danke. Ja er geht sehr gut mit dem BL um, obwohl er die Diagnose erst seit nem halben Jahr hat. Das darf man ja auch nicht vergessen.
Zitat:
Luna, er hat Recht: Kein Mensch, auch wenn die Liebe noch so gross ist, kann immer alles richtig machen, auch wenn er es noch so wünscht...was wären wir dann auch? Menschen sicher nicht mehr und einen Automaten will doch Keiner haben, oder? ;-)

Ich kann auch nur unterstreichen: Der Partner kann wirklich überhaupt nix dafür, wenns Einem schlecht geht. Das ist eben diese vermaledeite Eigendynamik, der man mit Bl unterliegt.
Ja du hast Recht. Im Grunde weiß ich das ja auch. Aber es wurmt mich trotzdem immer wieder auf s Neue. Das ist ja auch der Grund warum ich mich gerne mal einbuddel und ihn nicht an mich heranlass. Und das tut ihm mehr weh als wenn ich ihn mit meinen Problemen "belaste". Ich bemühe mich ja auch, das zu ändern aber es ist schwer. Wie kann ich mich ihm gegenüber öffnen? Wie kann ich lernen, über meine Probleme mit ihm zu sprechen, ohne Angst haben zu müssen, dass es ihn zu sehr triggert?
Beitrag Verfasst: 1. Jun 2007, 17:46
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Danke, Luna! :) Das kann ich nachvollziehen..hab ja auch die Tendenz manchmal besseren Wisses und Gefühls mehr als 100% geben zu wollen..wichtig ist nur, das es wirklich nicht kippt.

Hmm, Dein Freund scheint mir sehr selbsterfahren und reflektiert..wirklich eine Freude das zu lesen...und Du übrigens auch. Ich glaub ja, dass das eine Grundvorsetzung ist, dass es klappen kann und auch gut wird/ist.

Luna, er hat Recht: Kein Mensch, auch wenn die Liebe noch so gross ist, kann immer alles richtig machen, auch wenn er es noch so wünscht...was wären wir dann auch? Menschen sicher nicht mehr und einen Automaten will doch Keiner haben, oder? ;-)

Ich kann auch nur unterstreichen: Der Partner kann wirklich überhaupt nix dafür, wenns Einem schlecht geht. Das ist eben diese vermaledeite Eigendynamik, der man mit Bl unterliegt.

Mein Mann hatte in der Anfangszeit bei den ersten Krisen auch totale Probleme damit und ich hab mitgelitten ohne Ende..in meiner Verzweifelung hab ich oftmals nur immer wieder gesagt: "Es ist okay, es kommt wieder in Ordnung, Du hast keinen Anteil daran, das ist hausgemacht" etc. pepe. *seufz*


lg katinka
Beitrag Verfasst: 1. Jun 2007, 17:38
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Zitat:

Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, ist, wie man als Angehöriger -auch besseren Wissens- auch sehr über seine eigenen Kapazitäten gehen kann ohne zwischendurch zumindest mal abzubremsen.

Was mag dafür der Motor sein?
Bei mir waren die ersten zwei Monate Beziehung der Antrieb dafür, die Zeit bevor er Schluss gemacht hatte. Aber die Monate haben in mir mehr verändert als eine 4 jährige Beziehung zu einem anderen. Obwohl es bei uns anfänglich noch nicht mal Beziehung genannt werden konnte, hatte ich das Gefühl, noch nie einen Menschen so sehr geliebt zu haben. Da war es für mich klar, dass ich für ihn mehr geben würde als ich kann. Ich hatte immer irgendwie das Gefühl, ich wär es ihm schuldig.Dass genau das aber falsch ist, musste ich erst lernen. Ich habe nie die Absicht gehabt, ihn irgendwie in Watte zu packen, aber das war logische Konsequenz.
Zitat:
Ich bin auch ganz platt, dass Du für Dich selbst auch den Begriff Trigger verwendest. Kannst Du mal versuchen für Dich zu beschreiben, wie ein solcher Trigger aussieht und was er mit Dir anstellt...sorry, wenn das zu weit geht, dann vergiss es einfach..ich bin nur neugierig!
Für mich selbst benutze ich den Begriff gar nicht. Es ist mein Freund von dem ich rede, wenns ums triggern geht. Einmal ging es mir aber ähnlich. Das war als ich selbst geritzt habe.


Erst gestern hatte ich mit meinem Freund wieder ein langes Gespräch. Einmal mehr hat er mir zu verstehen gegeben, dass ich mir so viel Gedanken um ihn mache, dass ich alles in mich hineinfresse und meine Grenzen somit überschreite. Dabei merke ich nicht, dass ich ihn unbewusst ausgrenze, weil ich ihn nicht an mich heranlasse. So hat er das Gefühl, dass ich ihm nicht vertraue...Dabei ist das nicht so. Er hat mir zu verstehen gegeben, dass ich nicht immer alles richtig machen kann, auch wenn ich das gerne will und ich nicht der grund dafür bin dass es ihm schlecht geht...ich muss noch viel lernen.
Beitrag Verfasst: 1. Jun 2007, 17:01
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Hallo, Svenhedin!

Eine schwere Frage für Eine, die sich nach einer anderen langen Beziehung lange Jahre für überhaupt nicht mehr beziehungsfähig gehalten hat. ;-)

Ne, im Ernst etwa zum Ende meiner 2 Psychotherapie habe ich meinem späteren Mann kennengelernt und was sehhhr gut war, wir haben erst mal eine ganz klasse Freundschaft zueinander aufgebaut, fast 1 Jahr zunächst mehr eine Fernbeziehung geführt und dann war auch ich mir sicher, dass es mit uns klappen könnte. Tja, und nun sind wir schon 10 Jahre zusammen (davon 4 verheiratet). Ich hab es also sozusagen gannz langsam angehen lassen und genau geguckt und auch immer wieder darauf bestanden, dass auch er ganz genau gucken müßte. ;-)

Schwere Zeiten haben wir natürlich auch mal, ich hab immer noch in bestimmten sehr schweren Situationen psychische Dekompensationen, die mich zwingen akut für 1 oder 2 Wochen ins Krankenhaus zu gehen (glücklicherweise nicht mehr jedes Jahr...jetzt kann man schon von Jahren sprechen, aber es kommt eben immer noch mal vor)...das sind sehr schwere Zeiten, vor allem für meinem Mann..ich mein jetzt emotional, weil ich dann sehr neben mir stehe und kaum noch ansprechbar bin..er hatte dann anfangs sehr grosse Angst und hat um so mehr versucht mir den Motivator "vorzuspielen", aber das sind heute nur noch alte "Kinderkrankheiten" bei uns Beiden. Ich glaube wir sind daran auch Beide sehr gewachsen, bestimmt irgendwo auch noch mehr zusammen gewachsen. Wir regeln dann einfach die Dinge, die dann geregelt werden müssen (Krankenhaus, Haushalt, Katzi versorgen, Arbeit etc. pepe), ich begebe mich in meinem "Schutzraum Klinik" und krabbel mich wieder hoch und gut ist.

lg katinka
Beitrag Verfasst: 1. Jun 2007, 15:31
  Betreff des Beitrags:   Mit Zitat antworten
Zitat:

Plötzlich wird da aus einem Menschen, dem man Zuneigung und Interesse entgegen gebracht hat, der "Kranke, der Verrückte, das Monster, der Alptraum" etc. pepe und das alles wird dann völlig unreflektiert mit "eben Borderline" gleich gesetzt. :shock:

Ein anderes Beispiel: In einer Müncher Singlebörse habe ich vor Monaten mal einen Beitrag zu Borderline gelesen. Eine junge Frau hat geschrieben, dass sie Jemanden kennengelernt hat, der ihr gesagt hat, dass er Bl hätte und sie fragte sich, wie sie mit dieser Information umgehen sollte. Die Reaktionen waren katastrophal über "Ach, das sind doch die, die schne***..na, wenns das nur ist...was macht das schon" bis hin zu "Ach Gott, Borderliner...warum willst Du Dir das denn antun? Naja, die sollen ja klasse beim Pop*** sein!" :shock:

Ich frag mich, wie sich da auch ein Angehöriger fühlen mag, der in einer Bl Beziehung steckt und daran arbeitet, dass sie stabil und schön ist/wird.

Das muss doch, wie ein Schlag ins Gesicht sein...da fehlt ja eigentlich nur ein Wispern im Hintergrund: "Die Arme oder der Arme, hat eben nix besseres abbekommen?"
also ich habe damit keine probleme. abgesehen das es noch nie vorgekommen ist das jemand sowas gesagt hat.
ich gebe nicht viel darum was andere sagen. und erst recht nicht darüber was leute sagen die ich nicht kenne bzw. die meinen mich zu kennen.
meistens sind es aussagen von leuten die keine ahnung haben von dem was sie da sagen. halbwissen aus den medien oder der zeitung mit den vier großen buchstaben. :roll:
Zitat:
Hmm, sorry...ich denke, Ihr seht, wie tief mich das bewegt, gerade weil ich eine Beziehung zu einem Mann habe, der mich ergänzt, wie ich es nie zu Träumen gewagt hätte zu anderen Zeiten in meinem Leben und der nicht nur inmer für mich da ist, sondern für den ich auch da sein "darf".

In diesem Sinne: "Wir sind gross, wir sind stark und wir packen das !" ;-)

lg katinka

das freut mich zu hören das du dein passendes gegenstück gefunden hast. :)
was ich aber gern fragen würde ist,(manchmal bin ich auch neugierig :) )
ob es von anfang an bei euch funktioniert hat? war BL nie ein problem, oder habt ihr auch schwierige zeiten durchgemacht?
Beitrag Verfasst: 1. Jun 2007, 14:51
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Hallo, svenhedin!

So, wie Du es beschreibst, finde ich es auch ganz "normal" und vor allem wichtig. Ich mein, vielleicht bin ich ja auf den Kopf gefallen, aber das macht doch auch Beziehung aus, dass man die Lust verspürt sich mit einem anderem Menschen auch sehr tief auseinander zu setzen und auch gemeinsame Lösungen zu finden.

Ich denke ja mittlerweile einfach, dass es vielleicht auch einfach so ist, wie auch in Nicht Bl Beziehungen: Dass man einfach manchmal wirklich nicht mehr miteinander kann und dann muss man das doch auch sehen wollen und Konsequenzen ziehen.

Sicher mögen Beziehungen mit Blern um vieles intensiver und auch anstrengender, weniger alltäglich und händelbar sein als vielleicht zunächst vermutet, aber vielleicht ist das ja auch einer der Gründe, warum man auch gerne mit einem Bler zusammen blieben mag und sich glücklich fühlen kann.

Ich weiss es nicht.

Aber was ich mir gut vorstellen kann, ist, dass es auf beiden Seiten einfach menschlich eine grosse Affinität geben könnte, gerade eine Beziehung mit einem anderen Menschen zu führen, der vielleicht auch mehr Facetten zu bieten hat, als der Durchschnitt.

Traurig, wenn das dann alles so entgleist.

Ich mein, ich hab jetzt Sachen zu lesen bekommen, vonwegen Bler hätten keinen Funken Mitgefühl, sie wären nur Parasiten, die doch einfach verrecken sollen.

Bei solchen Worten kann ich nur sagen: Da ist gründlich was schief gelaufen. Da haben sich zwei Persönlichkeiten getroffen, die sich überhaupt nicht gut getan haben.

Vielleicht hab ich ja echt einen an der Glocke, aber dann muss man sich doch auch "rechtzeitig und konsequent" trennen und sich nicht so kaputt machen (oder kaputt gemacht fühlen), dass nur noch Hass empfinden und "selbst nen Platz in der nächsten Psychiatrie buchen" übrig bleiben kann.

Ich geb offen zu, mir ist das ein Rätsel, wenn ich diese quälenden Beschreibungen lese, die sozusagen "alles Schlechte, alles Falsche" auf den Partner projezieren, der eben neben Allem, was er auch noch hat und ist, eben auch noch eine Bl Diagnose hat.

Plötzlich wird da aus einem Menschen, dem man Zuneigung und Interesse entgegen gebracht hat, der "Kranke, der Verrückte, das Monster, der Alptraum" etc. pepe und das alles wird dann völlig unreflektiert mit "eben Borderline" gleich gesetzt. :shock:

Ein anderes Beispiel: In einer Müncher Singlebörse habe ich vor Monaten mal einen Beitrag zu Borderline gelesen. Eine junge Frau hat geschrieben, dass sie Jemanden kennengelernt hat, der ihr gesagt hat, dass er Bl hätte und sie fragte sich, wie sie mit dieser Information umgehen sollte. Die Reaktionen waren katastrophal über "Ach, das sind doch die, die schne***..na, wenns das nur ist...was macht das schon" bis hin zu "Ach Gott, Borderliner...warum willst Du Dir das denn antun? Naja, die sollen ja klasse beim Pop*** sein!" :shock:

Ich frag mich, wie sich da auch ein Angehöriger fühlen mag, der in einer Bl Beziehung steckt und daran arbeitet, dass sie stabil und schön ist/wird.

Das muss doch, wie ein Schlag ins Gesicht sein...da fehlt ja eigentlich nur ein Wispern im Hintergrund: "Die Arme oder der Arme, hat eben nix besseres abbekommen?"

Hmm, sorry...ich denke, Ihr seht, wie tief mich das bewegt, gerade weil ich eine Beziehung zu einem Mann habe, der mich ergänzt, wie ich es nie zu Träumen gewagt hätte zu anderen Zeiten in meinem Leben und der nicht nur inmer für mich da ist, sondern für den ich auch da sein "darf".

In diesem Sinne: "Wir sind gross, wir sind stark und wir packen das !" ;-)

lg katinka
Beitrag Verfasst: 1. Jun 2007, 14:09
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hallo, :)

ich bin inzwischen über zwei jahre mit meiner freundin zusammen und habe auch einige phasen "durchgemacht".

ich kann mich noch recht gut an erinnern wie die ersten male "streiten" waren.
damals habe ich gedacht es liegt alles an mir und ich bin der der alles falsch macht. sie kann das einem auch sehr gut glaubhaft machen
das es tatsächlich so ist wie sie sagt. ich bin dann darauf eingegangen
und habe stundenlange gespräche mit ihr geführt über dinge die fern ab
der realität waren.... ich habe mich immer gefragt warum sie das macht
und hab´ es sehr auf mich bezogen und auch entsprechend darunter gelitten.

zum glück habe ich menschen in meinem engen freundeskreis die schon kontakt mit borderline hatten, die mich dann "aufgeklärt"
haben was da eigentlich los ist. anfangs kann man das nicht richtig verarbeiten und denkt
"ja, ok. aber auf meinen partner trifft das nicht so unbedingt zu." "das wird schon irgendwie werden" .....
doch mit der zeit und den ewigen wiederholungen (inzwischen gibt kann man schon fast "rituelle" dazu sagen,
auf die ich hin und wieder immernoch "reinfalle" und mich einstricken lasse) habe ich gemerkt das tatsächlich
nicht ich der jenige bin der alles falsch macht.
völlig alltägliche dinge haben zu problemen geführt, und da habe ich gemerkt das nicht ich es bin und das ich mich in
normalen dingen nicht einschränken lassen darf um nicht selbst auch irgendwann "durchzudrehen".

eine sehr große hilfe dies zu erkennen war auch das buch "schluss mit dem eiertanz"
die beschreibungen und erzählungen einiger betroffener und angehöriger haben mir die augen geöffnet.

zeitweise gabt es aber auch phasen in dennen wir recht öffen über BL reden konnten.
und da war es wie bei luna und ihrem freund, das meine freundinn sagte das sie ganz normal behandelt werden will
und das sie lernen muss mit den problemen die entstehen umzugehen.
leider sind diese gespräche wenn sie ausagiert ganz weit hinten in ihrem kopf verschwunden.
teilweise merkt man dann aber auch den inneren konflikt den sie mit dem BL-denken und der realität hat.
worauf ich hinaus wollte ist das sie auch einen großen teil dazu beigetragen hat das ich verstehe was
da passiert und wie ich damit umgehen kann/muss.

durch all dies habe ich gelernt grenzen zu setzen. mir und ihr. mal gelingt es und mal nicht.

ich hoffe es ist einigermaßen verständlich was ich das zusammengetippt hab´. :)
Beitrag Verfasst: 1. Jun 2007, 12:24
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Hallo, Luna!

Vielen Dank, Deine Worte beruhigen mich sehr. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann kann man schon davon ausgehen, dass auch sehr involvierte Angehörige noch sehen können, dass sie auf sich achten müssen. Nach den vielen fast gleichlautenden Beschreibungen , die ich dazu in den PNs lesen dürfte, hatte ich schon fast den Eindruck, dass ein gesundes Gefühl für Einen selbst nicht mehr vorhanden sein könnte.

Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, ist, wie man als Angehöriger -auch besseren Wissens- auch sehr über seine eigenen Kapazitäten gehen kann ohne zwischendurch zumindest mal abzubremsen.

Was mag dafür der Motor sein?

Ich bin auch ganz platt, dass Du für Dich selbst auch den Begriff Trigger verwendest. Kannst Du mal versuchen für Dich zu beschreiben, wie ein solcher Trigger aussieht und was er mit Dir anstellt...sorry, wenn das zu weit geht, dann vergiss es einfach..ich bin nur neugierig!

lg katinka
Beitrag Verfasst: 31. Mai 2007, 14:42
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Hallo Katinka,

ich bin jetzt - mit Unterbrechungen - seit 8 Monaten mit meinem Freund zusammen. Bei mir ist es genauso gewesen, wie du die Reaktionen anderer Borderliner-Partner beschrieben hast.

Als ich bzw. mein Partner von der Diagnose erfuhren habe ich mir geschworen, immer für ihn da zu sein wenn er mich braucht. Und ja ich war für ihn da, ich war auch für ihn da, wenn es mir selbst nicht gut getan hat, weil es eine Zeit gab, an der er wieder sehr an seiner Ex-Freundin hing. Ich habe das alles sozusagen live mitbekommen und es hat mich förmlich selbst zerfressen.

Ich habe lange nicht in den Spiegel schauen können, habe alle meine eigenen Probleme vor ihm verheimlicht, wollte einfach nur für ihn da sein, egal wie es mir selbst dabei ging. Ich habe über 10 kg abgenommen, nur noch von Kaffee und Zigaretten gelebt, die schlaflosen Nächte in der Zeit kann ich nicht mehr zählen. Einmal ist die ganze Sache so sehr eskaliert, dass ich selbst mit Ritzen angefangen habe.

Meinem Freund ist das Ganze nicht verborgen geblieben und er hat mich darauf angesprochen. Er hat mir, wenn auch auf schmerzliche Art und Weise, klargemacht, dass er nicht in Watte gepackt werden will, dass er eine Mensch ist wie jeder andere. Aber was mit Abstand das Wichtigste ist: Er hat mir zu verstehen gegeben, dass ich ihm keine Kraft geben kann, wenn ich selbst keine habe. Ich habe angefangen, mir Grenzen zu setzen, die ich größtenteils auch einhalte. Er macht es ja auch so.

Mittlerweile denke ich, dass ich damit ganz gut zurecht komme. Es ist aber trotzdem sehr schwer, gerade wenn er triggert. Letzten Dienstag war es so, ich hatte auf einmal die Nachricht bekommen, dass er jetzt zum Doc fährt weil erst nicht mehr aushält. Ich saß völlig hilflos da und habe mir selbst Vorwürfe gemacht, weil wir vorher einen ziemlichen Streit hatten. Ich habe Rotz und Wasser geheult und selbst schon wieder mit dem Gedanken gespielt, mir selbst Schmerz zuzufügen.

Allerdings weiß ich, dass es falsch war mir gleich wieder selbst die Schuld zu geben. Immerhin muss er mit Differenzen zwischen uns genauso klar kommen. Es kann eben nicht immer Friede Feude Eierkuchen zwischen uns sein. Das ist mir jetzt auch klar, dass ich mir eine Menge Aufregung sparen hätte können, denn er weiß mit seinen Depressionen eigentlich sehr gut umzugehen.

Wenn du sagtst Katinka, dass deine Ratschläge größtenteils auf taube Ohren stoßen, dann kann ich das sehr gut verstehen. Ich tu mich da ehrlich gesagt auch ziemlich schwer. Mir geht es so, dass ich versuche, immer alles richtig zu machen, obwohl ich weiß, dass das nicht geht. Ich kann die Depressionen nicht verhindern, die er hat, ich kann nunmal nicht mehr tun als da zu sein. Aber diese Tatsache zu akzeptieren ist sehr sehr schwer. Diese Hilflosigkeit die man verspürt, kann einen zum Wahnsinn treiben. Und wenn man da von anderen gesagt bekommt, man muss sich auch um sich selbst kümmern, ist das sehr schwer zu akzeptieren irgendwie. Hoffe du verstehst jetzt wie ich das mein ;)

Ich glaube nicht, dass Angehörige von ihren Partnern/Freunden/etc. nicht denken, dass sie alleine nicht klarkommen. Man versucht nur immer irgendwie alles richtig zu machen, und verdrängt die Tatsache dass das nicht geht. Mann will ja eigentlich nur helfen. Dass das aber unter Umständen genau das falsche sein kann.

Ja, was kann ich empfehlen? Schwierige Frage, ich steck ja genau genommen genauso drin. Eigentlich denke ich, dass man, (beziehungstechnisch gesehen) den Konsens finden muss zwischen Beziehung und Zeit für sich selbst, also genau genommen so, wie es in einer "normalen" (sry für den Ausdruck) Beziehung auch sein sollte. Absolute Ehrlichkeit, also sich zu sagen, wenn man Zeit für sich braucht, und wissen zu können, dass es der eine dem anderen nicht übel nimmt, sollte dabei oberste Priorität haben. Der Satz meines Freundes hat sich richtig in mir eingebrannt...."Wie willst du mir Kraft geben, wenn du selber keine hast?". Ich versuch mir das so oft es geht zu Herzen zu nehmen und die mir gesetzten Grenzen einzuhalten.

Sry für den langen Post, tut gut sich das alles von der Seele zu schreiben..:)
Beitrag Verfasst: 31. Mai 2007, 13:50
  Betreff des Beitrags:  Können Partner ihre Bl-Partner nur als bedürftig wahrnehmen?  Mit Zitat antworten
Hallo, Ihr Lieben!

Ich möchte mir mal zu nutze machen, dass es mittlerweile im Grenzhaus auch einige Partner von Blern gibt, weil ich eine Frage habe.

Vorgeschichte: In einem anderen Forum habe ich letzter Zeit relativ viele Pns von Angehörigen bekommen, die gerne wissen wollten, wie ich es fertig gebracht habe sozusagen so weit mit mir zu kommen.

Mir schien dabei auffällig zu sein, wie tief unten diese Angehörigen mit sich selbst zu sein schienen. Ich habe viele sehr erschütterende Berichte über seelisch missbräuchliches Verhalten zu lesen bekommen, dass mir oftmals nur noch den Atem stocken liess.

Auch habe ich das Gefühl gehabt, das meine Hinweise auf stets selbst reflektiertes Verhalten und ein Muss auch gut für sich selbst sorgen zu müssen dort nicht so wirklich auf fruchtbaren Boden gestossen sind.

Mir kam es mehr so vor, dass diese Menschen mehr bereit waren noch mehr und weiter zu leiden, wenn ich Ihnen nur einen Horizont aufweisen könnte, dass sich diese ganze -wie ich auch fand oftmals sehr selbst verleugende und gar nicht gesunde Umgehensweise mit sich selbst- Mühe "trotzdem" lohnen könnte und auch ihr Leid ein Ende nehmen wird.

Ein bissel hatte das auch schon fast Rezeptcharakter ala wenn, wenn, wenn, dann, dann, dann.

Ich frage mich jetzt allen Ernstes: Können diese Partner ihre Bl-Partner, die in sehr destruktiven Verstrickungen zu hängen scheinen, nur als "bedürftig" wahrnehmen, so dass der mehr gesunde auch Abgrenzungswillen und das Streben nach seelischer und körperlicher Unversehrtheit bei ihnen selbst mehr ausser Kraft gesetzt wird?

Wie erlebt Ihr das für Euch? Was könntet Ihr "Leidensgenossen" empfehlen, die mehr im Sog von Destruktivität und Verletzung unterzugehen scheinen, als immer auch wieder ein Besinnen auf sich selbst?

lg katinka
Beitrag Verfasst: 31. Mai 2007, 12:42

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